Förderverein Dorfgemeinschaft Stralsbach e. V. 

Der etwas andere Verein!

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Die Bergkirche St. Oswald mit dem Kirchenanbau aus dem Jahr 1974,
davor die alte Schule von 1783 - Abriß im Jahr 2008.

Entstehungsgeschichte des Fördervereins


Das Wahrzeichen Stralsbachs blieb über Jahrhunderte unverändert - die Bergkirche mit dem Pfarrhaus und daneben die Schule. Egal aus welcher Richtung man ins Dorf gelangte, der Blick ging immer zuerst auf dieses hoch gelegene Gebäudeensemble. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Schule im Dorf schon seit ewigen Zeiten emotional positiv besetzt war. Ein großer Teil der Bevölkerung hat dort Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt oder hat die eigenen Kinder hierher begleitet. Viele identifizieren sich über den Schulbesuch mit Stralsbach. Das erste Schulgebäude von 1625 wurde 1783 ersetzt durch einen Neubau, direkt neben der Bergkirche. Der Schulbetrieb lief in diesem inzwischen fast 200 Jahre alten Bau bis Mitte der 1960er Jahre unverändert weiter. Damals fand ein Schulneubau am damaligen Ortsrand seine neue Heimat.  Über die nächsten drei Jahrzehnte verlagerte sich der Schulbetrieb sukzessive in den Neubau, bis schließlich die alte Schule leer stand.

Es entstanden jahrelange Diskussionen über die alte Schule neben der Kirche. Viele hofften damals, das Gebäude als zentralen Treffpunkt für den Ort herrichten zu können. Inzwischen wurde des öfteren über den Abriss gesprochen. Auch der Markt Burkardroth hatte in seinem Haushalt finanzielle Mittel für den Abriss eingestellt. So vergingen die Jahre ohne Konsens. Es kam wie es kommen mußte. 2008 ließ der Markt Burkardroth die Schule abreißen. Die Trauer und teilweise auch die Wut im Dorf waren groß über den Verlust.

Das gleiche Schicksal drohte nun der Schule aus den 60er Jahren. Im Juli 2008 verließen die letzten Schüler das Schulgebäude. Zwar wurde das Schulgebäude für vier Jahre weiterhin wegen Renovierungsarbeiten als Ausweichquartier von der Saaletal-Schule Bad Kissingen und von den Kindergärten in Stralsbach und Lauter genutzt. Doch danach war der Schulstandort Stralsbach endgültig Geschichte. Es bestand erneut die Gefahr, dass etwas unwiederbringlich verloren geht.

Ein Gefühl, dass etwas verloren geht


Das Gefühl, dass jetzt etwas passieren muss, erfasste das ganze Dorf. Es gab keinen Grund, jetzt untätig zu bleiben. Die Stralsbacher nahmen ihre politische und gesellschaftliche Verantwortung selbst in die Hand.

Überall im Dorf und im Vereinsleben stand die Frage im Raum: Was passiert mit dem Schulgebäude?

Anfänglich äußerten sich überwiegend die jungen Familien, die sich mit dem Leerstand nicht abgeben wollten. Die Zahl der Befürworter und Unterstützer wuchs von Tag zu Tag.

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Die Erfahrungen mit der Schule von 1783 neben der Kirche waren noch überall präsent. Trauer und Wut im Dorf über den Abriß waren groß.

Erinnerungen und Gefühle an die Schule lassen sich eben nicht so einfach abschalten. Den emotionalen Prozess verspürten alle Stralsbacher.

Der Anstoß

Der erste entscheidende Anstoß kam von den beiden jungen Stralsbacherinnen Monika Knauer und Johanna Wurster. Beiden standen an einem Freitagvormittag im März 2010 auf der Matte von Berthold Kröckel, um Überzeugungs-arbeit zu leisten in Sachen Schulgebäude. Diesen brauchte man nicht zu überzeugen. Er war ohne zu zögern bereit, das Ganze in die Hand zu nehmen.

Die Absicht, etwas gegen den Leerstand des Schulgebäudes zu tun, verbreitete sich recht schnell. Es wurden zunächst Personen ange-sprochen, die dem Vorhaben positiv gegenüber standen. Letztlich formierte sich ein Gruppe von ca. 40 Gleichgesinnten um Berthold Kröckel.

Im Rahmen mehrerer Treffen erarbeitete diese Gruppe ein Konzept, was die Nutzung und Unter-haltung des Gebäudes betrafen. Der Gedanke, einen Förderverein zu gründen, wurde konkreter.

Der Rückschlag

Damals gingen die Aktivisten nur von einer Renovierung des Gebäudes in kleinerem Rahmen aus. Zur Klärung der Investitionen befasste man sich mit einer Kostenaufstellung. Hierbei leisteten die ortsansässigen Handwerksbetriebe große Unterstützung. Zu diesem Zeitpunkt hatte noch niemand eine Ahnung, zu welcher Größe sich das Projekt alte Schuel tatsächlich entwickeln wird.

Mit dieser Kostenaufstellung und einem ersten Konzept stellte Berthold Kröckel einen Antrag beim Markt Burkardroth auf Nutzung der leeren Schule aus den 1960er Jahren für die Vereine und örtlichen Gruppierungen in Stralsbach.

Einem Ortstermin in Stralsbach folgte die Besprechung des Anliegens in der Gemeinde-ratssitzung. Das Ergebnis war nieder-schmetternd. Die Mehrheit der Mitglieder des Marktgemeinderates lehnte den Antrag ab.

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Das geht uns alle an!

Nach einer kurzen ”Verdauungsphase” kam das Blut aller jetzt erst so richtig in Wallung. Sie ließen sich von der Entscheidung des Marktgemeinderates nicht vom Weg abbringen. Es war klar, dass es zum Umbau und für den laufenden Betrieb des Schulgebäudes eines Fördervereins bedurfte. Mit dem Flugblatt "DAS GEHT UNS ALLE AN" informierten die Akteure Ende März 2011 die Stralsbacher über den aktuellen Stand und luden zu einer Infoveranstaltung am 04. April 2011 ein. Die sehr gut besuchte Versammlung spiegelte ganz klar wider, dass eine große Mehrheit der Stralsbacher hinter dem Vorhaben steht.

Die Vereinsgründung


Zur Vorbereitung des Termins zur Vereinsgründung erhielten die Stralsbacher ein weiteres Flugblatt. Die angehenden Vereinsverantwortlichen erbaten Auskunft über eine evtl. Vereinsmitgliedschaft. Darüber hinaus war wichtig zu wissen, wer sich im Falle des Schulumbaus für freiwillige Handwerkerleistungen zur Verfügung stellen würde. Die hohe Zahl der positiven Rückmeldungen bestätigte den eingeschlagenen Weg und führte zur Gründungsversammlung am 6. Juni 2011 im Mehrzweckraum im Erdgeschoss. Bereits am Gründungstag traten 232 Stralsbacher dem Verein bei. Außerdem erklärten sich über 50 Personen zu unentgeltlichen Handwerkerleistungen bereit.
  

Zu diesem Zeitpunkt schwebte die ablehnende Haltung des Marktgemeinderates noch immer wie ein Damokles-schwert über dem jungen Verein. In dieser Phase war überhaupt nicht klar, ob und wie man das Schulgebäude nutzen darf. Die Vereinsgründung verschaffte den Stralsbachern neuen Rückenwind, insbesonders gegenüber den politisch Verantwortlichen. Die Stralsbacher nahmen ab sofort ihre Angelegenheit in die Hand im Verbund von Jung und Alt, Berufstätigen und Rentnern und mit örtlichen Handwerksbetrieben. Das Projekt alte Schuel ging in eine neue Runde.

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Vereinsgründung am 6. Juni 2011 im 
damals unrenovierten, früheren Klassenzimmer
- heutiger Mehrzweckraum - 

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